— Ohne eine ärztliche Verordnung für Physiotherapie können Beschwerden beim Klettern auch als Selbstzahler behandelt werden. Dies eignet sich besonders bei milden Beschwerden, wenn kein Arztbesuch nötig ist.
Beschwerden ohne traumatisches Verletzungsereignis werden häufig durch muskuläre Dysbalancen oder Überbelastungen verursacht. Jede Sportart, auch das Klettern, beansprucht gewisse Muskelgruppen mehr als andere. Zusätzlich gibt es individuelle Unterschiede in den Bewegungsmustern, welche von Kraft, Längenverhältnissen, Beweglichkeit und den Trainingsroutinen abhängen. Im Laufe der Zeit können sich so biomechanisch ungünstige Bewegungsmuster entwickeln, welche zur Überbelastung von einzelnen Muskeln, Muskelketten oder Gelenken führen können. Ziel der sportphysiotherapeutischen Beratung ist die Identifikation und Behandlung aller Strukturen, welche die Beschwerden verursachen oder begünstigen.
In der Behandlung ist oft auch das Etablieren biomechanisch günstiger Bewegungsmuster beim Klettern ein wichtiges Element. Da die eigenen Automatismen gefestigt sind, ist es meist nicht möglich, z.B. die gleiche Bewegung über andere Muskelgruppen/Körperbereiche zu steuern ohne professionelles Feedback. Das wird auch sichtbar, wenn man sich die Weltelite ansieht. Auch sie brauchen das Feedback von aussen, sei es durch den Trainer/Physiotherapeuten oder andere Personen aus dem Betreuungsumfeld.
Gelingt es, an den eigenen Bewegungsmustern zu arbeiten, verbessert sich die Qualität und Vielfalt der Bewegungsmuster und die Beschwerden gehen zurück.