Ellbogenschmerzen

Golferellbogen

Tennisellbogen

Der Ellbogen ist ein sehr stabiles Scharniergelenk, welches gut knöchern und durch Bänder geschützt ist. Schmerzen im Bereich des Ellbogens kommen bei KletterInnen oft vor. Schmerzhaft sind häufig die innen befestigten, sehnigen Ansätze der Handgelenks- und Fingerbeuger (Golferellenbogen), seltener jene der aussen befestigten Strecker (Tennisellenbogen). Sehnen und Sehnenansätze reagieren empfindlich auf Veränderungen der Belastung und können sich nur langsam anpassen (Monate). Das macht sie anfällig für Überbelastungsbeschwerden.

Wichtig bei Ellbogenschmerzen ist das Abklären von möglichen Ursachen im schmerzhaften Gewebe selbst aber auch im Rest der Leistungskette und ihren Gegenspielern (Schulter, Rumpf). Dies kann durch eine im Klettersport geschulte SportphysiotherapeutIn durchgeführt werden. Je nach Befund werden zusätzliche Übungen für Kraft, Beweglichkeit und Ansteuerung oder auch ein Techniktraining empfohlen.

Ergänzend können je nach Befund auch Triggerpunkttherapie, Dry Needling oder Taping eingesetzt werden.

Beim Golferellbogen sind einzelne oder mehrere Finger- oder Handbeugersehnenansätze betroffen und somit die leistende Muskulatur beim Klettern. Bei der Beugemuskulatur ist es wertvoll zu wissen, welcher Muskel bei Aktivierung die Schmerzen verursacht um ein gezieltes Anpassungstraining starten zu können. In Frage kommt zum Beispiel ein Aufbau an bestimmten Griffen (z.B. steigernd für den Ringfingerbeugemuskel).

Zusätzlich kann in der Physiotherapie radiale Stosswelle eingesetzt werden. Radiale Stosswelle unterstützt die (natürlicherweise sehr langsame) Anpassung des Sehnengewebes mittels mechanischer Reize. Der Zusatznutzen von Stosswelle auf Sehnengewebe konnte in wissenschaftlichen Studien belegt werden.

Beim Tennisellbogen sind die Ansätze einzelner oder mehrerer Finger- oder Handstrecker aussen am Ellbogen betroffen. Die Strecker gehören zur Ausgleichsmuskulatur. Die Leistung beim Halten von Griffen wird durch die Beuger sichergestellt. Die Strecker stabilisieren die Bewegung und führen sie mit. Es ist daher wichtig, sie ins Ausgleichstraining zu integrieren. Bei Beschwerden wird ein gezieltes exzentrisches Trainingsprogramm eingesetzt, welches auch spezifisch auf den betroffenen Muskelbereich ausgerichtet werden kann.

Zusätzlich kommt auch hier exzentrisches Training zum Einsatz und bei Bedarf Stosswellentherapie (Physiotherapie).