Fuss

Der Fuss besteht aus dem oberen und dem unteren Sprunggelenk und einer Vielzahl von Fusswurzelknochen.

Das obere Sprunggelenk ist das Gelenk in welchem wir viel Beweglichkeit haben und welches wir als Fussgelenk wahrnehmen. Es wird durch die Malleolengabel (Schienbein und Wadenbein) und den Talus gebildet.

Das untere Sprunggelenk lässt die Ferse seitlich bewegen und hilft bei der Anpassung der Fussstellung auf unebenem Gelände. Es wird durch den Talus und den Calcaneus (Fersenknochen) gebildet.

Die Fusswurzelknochen lassen nur sehr kleine Bewegungen zu. Die Mittelfussknochen und die Zehengelenke können strecken, was uns beim Abrollen hilft.

Die häufigsten Verletzungen am Fuss sind Seitenbandrisse beim Umknicken oder Malleolarfrakturen (Brüche des Sprunggelenks). Daneben gibt es eine Vielzahl von Beschwerden ohne Verletzung, wie z.B. der Hallux valgus, Knicksenkfuss oder Mortonneuralgie. Auch beim Fuss gibt es sehr viele funktionelle Beschwerden (Schmerzen ohne Verletzung einer bestimmten Struktur). Bei funktionellen Beschwerden spielt häufig die Fussarchitektur eine Rolle, weshalb sie häufig mit der Diagnose eines Knicksenkfusses in die Physiotherapie überwiesen werden.

Beschwerden ohne Verletzung

Knicksenkfuss

Die Architektur des Fussgewölbes ist komplex. Durch Absinken des Längs- und Quergewölbes kommt es zu einer veränderten biomechanischen Belastung des Fusses, was zu Beschwerden führen kann.

Hallux valgus

Die Fehlstellung des Grosszehengrundgelenks kommt häufig vor. Bei Kletterern kann sie durch die Form des Kletterschuhs verstärkt werden. Die Fehlstellung des Gelenks stellt häufig erst in fortgeschrittenem Stadium ein Problem dar, da es zu schmerzhaftem lokalen Druck auf das Gelenk kommt im Schuh. Auch Entzündungen und Abnützungserscheinungen durch diese Fehlstellung können zu Beschwerden führen. Aufgrund der Sehnenzügel hat der Hallux valgus Tendenz sich zu verstärken, da der Drehpunkt verschoben ist und die Fehlstellung sich dadurch verstärkt.

Morton Neuralgie

Durch eine Kompression auf die Plantarnerven (häufig zwischen drittem und viertem Zehen kann es zu Sensibiliätsstörungen im Bereich des Vorfusses kommen (pelziges Gefühl Fussballen) oder lokalem, stechendem Schmerz. Linderung können speziell angefertigte Einlagen und der Aufbau der intrinsischen Fussmuskulatur bringen. Selten ist eine Operation nötig.


Hammerzehen

Hammerzehen liegen Streckeinschränkungen des mittleren oder des letzten Zehengelenks zugrunde. Sie entstehen bei Kletteren oft durch die aufgestellte Position in den Kletterfinken. Abhilfe schaffen Orthesen, viel Barfussgehen, Physiotherapie zur Verbesserung der Zehenbeweglichkeit. In fortgeschrittenerem Stadium kann aufgrund von Beschwerden (Hühneraugen, Druckverletzungen durch normale Schuhe) eine Operation indiziert sein.

Beschwerden mit Verletzung

Seitenbandriss

Beim Umknicken des Fusses kann ein oder mehrere Seitenbänder reissen (meist das Lig. Fibulotalare anterius). Wichtig ist hier eine sofortige ärztliche und physiotherapeutische Nachbehandlung um das Entstehen einer chronischen seitlichen Instabilität zu verhindern.

Malleolarfraktur

Der Bruch des Knöchels ist die häufigste knöcherne Verletzung des Fusses. Gebrochen ist immer das Wadenbein (Fibula). Bei schwereren Verletungen ist auch das Schienbein betroffen. Je nach Schweregrad der Verletzung ist eine operative Versorgung nötig.

Metatarsalfrakturen

Bei dieser Verletzung sind die Mittelfussknochen verletzt. Dies kann durch direkte Gewalteinwirkung (z. B. Stein, der auf den Fuss fällt) oder als Überlastungsverletzung (Stressfraktur) entstehen. Stressfrakturen entstehen durch hohe repetitive Belastungsumfänge (wie etwa bei Marathonläufern). Das Risiko, eine Stressfraktur zu erleiden, wird durch eine Mangelernährung stark erhöht, da die Knochendichte durch Mangelernährung stark reduziert wird. Bei reduzierter Knochendichte kann der Knochen durch eine Alltagsbewegung brechen.

Calcaneusfraktur

Das Fersenbein bricht bei starken axialen Gewalteinwirkungen. Dies kommt bei Kletteren bei weiten Stürzen mit Aufprall der Ferse oder beim Abseilen über das Seilende oder Absprüngen aus hoher Höhe vor. Sie werden häufig konservativ (ohne OP) versorgt.